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Bossbabes und Alpha-Females: Mein Erfolg, meine Dominanz, mein Wahnsinn

Stell dir einen Typen vor, der auf einer Party jedem ungefragt erzählt, dass er drei Firmen besitzt, 12 Immobilien vermietet und sich sein drittes Auto nur für den Spaß gekauft hat. Du weißt schon, so ein „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“-Typ aus der Sparkassenwerbung, nur in echt und noch nerviger. Er prahlt so penetrant mit seinem Status, dass du dich fragst, ob er seine Steuerberaterin als Seelsorgerin engagiert hat.

Unangenehm? Absolut. Aber jetzt dreh das Ganze mal um. Dieselbe Party, anderes Geschlecht. Und da steht sie: Die ultimative Alpha-Female. Ein Bossbabe mit der Präsenz eines durchtrainierten Kampfhundes, das alle zwei Sätze durchkeift:

„Ich habe fünf Kinder von fünf verschiedenen Männern! Ich weiß, wie man Männer liest! Ich bin eine geborene Leaderin! Ich habe fünf Abschlüsse, sieben Zertifikate, ein florierendes Business! Ich bin Unternehmerin, Mutter, Kriegerin! Ich bin ein verdammter Tornado aus Erfolg und Durchsetzungskraft!“

Pause. Ein Schluck vom Prosecco. Und dann? Wieder von vorn:

„Ich habe fünf Kinder von fünf verschiedenen Männern! Ich weiß, wie man Männer liest…“

Wir haben es verstanden. Wirklich. Aber ähnlich wie bei dem Typen aus der Sparkassen-Werbung fragt man sich: Warum musst du es so oft sagen? Klingt irgendwie nicht nach natürlichem Selbstbewusstsein, sondern eher nach einer aggressiven Werbekampagne für ein Produkt, die keiner kaufen will.

Und dann gibt es noch die Endgegnerin: Die 120 Kilo schwere, 1,80 Meter große Krav-Maga-interessierte Amazonin, deren Grundzustand „wütend“ ist. Dauerhaft hochgezogene Augenbraue gibt es gratis dazu. Ihr Auftreten liegt irgendwo zwischen „Hulk kurz vor der Verwandlung“ und „Hells Angels-Abteilungsleiterin“. Ihre Philosophie: Männer sind schlecht. Frauen müssen brutal sein. Meine von der bipolaren Störung getriebenen Emotionen sind immer valide.

Und du denkst dir nur: Wer soll das attraktiv finden? Oder inspirierend? Selbst Männer, die ihr Leben lang in Boxstudios aufgewachsen sind und sich nur von Dosenthunfisch und Testo-Präperaten ernährten, gucken sich diese Mischung aus Aggression, psychischer Störung und traumatischem Vaterverhältnis an und denken: „Nee, Bruder, das ist mir zu anstrengend.“

Aber wehe, du sagst das laut. Dann hast du Angst vor starken Frauen! Natürlich! Es ist niemals so, dass diese Frauen einfach nur nervtötend, toxisch und von sich selbst besessen sind. Nein, nein – du fürchtest dich vor ihrer unglaublichen Energie! Angst vor ihrem Erfolg, vor ihrem Selbsbewusstsein.

Und das Verrückteste daran? Genau dieses Verhalten, das bei Männern als toxische Männlichkeit verpönt ist – dieses selbstverliebte, aggressive Dominanzgehabe, das keiner in einem normalen sozialen Umfeld erträgt – wird im Feminismus plötzlich als Empowerment verkauft. Dieselbe anstrengende, großkotzige Attitüde, die man bei Männern als Macho-Gehabe zu Recht kritisiert, wird bei Frauen glorifiziert, als wäre es der heilige Gral der Gleichberechtigung. Ein Typ, der sich aufplustert, sich für den Größten hält und andere herabwürdigt? Ein Problem! Aber eine Frau, die genau dasselbe tut? Eine starke, unabhängige Queen! Woher kommt diese absurde Doppelmoral? Seit wann bedeutet Gleichberechtigung, dass Frauen einfach die schlechtesten Charaktereigenschaften von Männern kopieren und dann erwarten, dafür gefeiert zu werden?

Spoiler: Ein Arschloch bleibt ein Arschloch – egal, ob mit Krawatte oder mit pinkem #GirlBoss-T-Shirt.

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