Die Frage, ob Frauen die gleiche Verantwortung wie Männer für eine entwickelte Gesellschaft übernehmen sollten, ist im aktuellen Diskurs nicht einmal mehr erlaubt. Der zeitgenössische Feminismus hat sich so weit von der Idee der Gleichberechtigung entfernt, dass jede Form von Verantwortung, die Frauen übernehmen müssten, als patriarchale Zumutung gebrandmarkt wird.
Opferstatus statt Verantwortung
In der modernen feministischen Rhetorik gibt es für Frauen keinen individuellen Fehler, keine persönliche Fehlentscheidung, keine selbstverschuldete Krise. Alles ist eine systemische Folge des allgegenwärtigen Patriarchats. Karriereknicke? Die gläserne Decke! Beziehungskrisen? Männer, die nicht emotional genug sind! Finanzielle Probleme? Der Gender Pay Gap! Frauen haben es laut dieser Ideologie nicht nur schwerer, sondern sind automatisch schuldlos. Die Vorstellung, dass sie für ihr eigenes Leben genauso verantwortlich sind wie Männer, wird als internalisierte Misogynie abgestempelt.
Hedonismus statt Fortschritt
Statt für eine echte Entwicklung der Gesellschaft einzustehen, hat sich der Feminismus in einen Club des eskapistischen Hedonismus verwandelt. Verantwortung übernehmen? Nein, lieber „Self-Care“ und Wellness-Tempel. Wirtschaftliche Eigenständigkeit? Nein, lieber „Soft Life“ und Männer, die bitte für alles zahlen. Die lautesten feministischen Stimmen fordern nicht mehr Gleichheit, sondern Vorzüge.
Systemische Schuldzuweisung als moralische Bankrotterklärung
In einer Gesellschaft, die wirklich entwickelt ist, müssten alle Mitglieder Verantwortung übernehmen. Doch stattdessen wird das Narrativ gepflegt, dass Frauen keine Schuld trifft – niemals. Alles, was nicht funktioniert, liegt an „der Gesellschaft“, an „den Männern“, am „System“.
Das eigentliche Problem? Ein Feminismus, der Frauen als ewig leidende, passive Opfer konstruiert, statt sie zu souveränen, handlungsfähigen Individuen zu machen. Wer immer nur das System anklagt, um jede eigene Verantwortung zu umgehen, trägt aktiv zur gesellschaftlichen Stagnation bei. Doch vielleicht ist genau das gewollt – denn Verantwortung übernehmen ist anstrengend. Und das passt schlecht zu einem Feminismus, der sich immer mehr wie eine Wohlstands-Lobby für privilegierte Hedonistinnen aufführt.
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