In Prinzessinnenland gibt es keine Märchenprinzessinnen, die auf Rettung warten, und schon gar keine Prinzen, die sich durch heroische Taten beweisen. Stattdessen regiert hier der unbeirrbare Glaube, dass alles Böse – zumindest in der heteronormativen Welt – von Männern ausgeht. Willkommen in einer Gesellschaft, in der Feministinnen, getrieben von der berechtigten Furcht vor Femiziden und sexueller Gewalt, ihre Söhne in einer Art präventiven „Umerziehungscamp“ großziehen. Hier wird toxische Männlichkeit von Geburt ab unterstellt und das Gefühl der eigenen Minderwertigkeit und Gefährlichkeit per se in der Lebensrealtitä der eigenen Kinder narzistischen Erweiterung etabliert. Unter anderen Umständen der feuchte Traum eines jeden Rassisten!
Die Ausgangslage: Dein Default ist Täter
Die These ist klar: Jeder Mann ist ein potentieller Täter. Und warum auch nicht? Femizide und Vergewaltigungen sind keine Abweichungen, sondern systemische Symptome einer patriarchalen Weltordnung. Es sei nicht nur naiv, sondern gefährlich, in Männern etwas anderes zu sehen als ein Risiko. Es geht nicht darum, einige wenige zu rehabilitieren, sondern alle Männer kollektiv in die Pflicht zu nehmen. Schließlich ist Gewalt keine Ausnahme, sondern die Regel, nicht wahr? So wird der männliche Default neu definiert: Täter bis zum Beweis des Gegenteils.
Die Erziehung: Vom Bösewicht zum unschuldigen Komplizen
In Prinzessinnenland beginnt die Erziehung zum „sicheren Mann“ früh. Schon beim ersten Lego-Set wird darauf geachtet, dass keine dominanten oder aggressiven Fantasien entstehen. Ritterburgen? Weg damit. Feuerwehrmänner? Klingt zu heldenhaft. Stattdessen gibt es genderneutrale Puppenhäuser mit einer „Empathie-Ecke“. Im Kindergarten wird das männliche Kind mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass es seine Privilegien checken und die eigenen „latent gefährlichen Instinkte“ unter Kontrolle bringen muss. „Nein, Max, du kannst das Spielzeug nicht einfach nehmen. Frag erstmal Clara, ob du ihr emotionalen Raum nimmst.“
Die Maxime: Prävention beginnt im Kinderzimmer. Söhne werden zu kleinen Projekten feministischer Hoffnung, ausgestattet mit einem ständigen Bewusstsein für ihre potenzielle Gefährlichkeit. Es geht nicht darum, sie einfach zu guten Menschen zu erziehen, sondern um eine ständige Wachsamkeit vor dem Ungeheuer in ihrem Inneren. Und wehe, der kleine Timmy widerspricht! Denn wie ein Trotzverhalten gewertet wird, ist hier nicht schwer zu erraten.
Die Kommunikation: Schuld als Erziehungsprinzip
Damit diese utopische Gesellschaft funktioniert, wird eine starke Kommunikationsstrategie verfolgt. Jungen lernen, dass sie niemals ihre eigene Unschuld betonen dürfen, denn das wäre eine Form der Gaslighting-Kultur. „Nicht alle Männer“ zu sagen, gilt als Beweis dafür, dass sie die Struktur nicht verstanden haben. Stattdessen übt man sich in formelhaften Schuldgeständnissen: „Ich weiß, dass ich Teil des Problems bin.“ In Gruppenübungen dürfen die Söhne dann gemeinsam die Schuld an vergangenen und zukünftigen Übergriffen tragen, als wäre es ein Ritual der kollektiven Läuterung. Ist das wirklich Erziehung oder schon eine emotionale Kollektivhaft?
Das Ergebnis: Gefährlich zahm
Nach Jahren des vorsichtigen Navigierens durch die Fallstricke männlicher Existenz entstehen die Männer Prinzessinnenlands: Sie sind höflich, sie sind sanft, sie vermeiden Blickkontakt, um bloß niemanden zu belästigen. Sie treten im öffentlichen Raum zur Seite, denn Frauen brauchen Platz – und zwar alles davon. Sie formulieren jede Aussage mit Vorbehalt, um nicht dominierend zu wirken. Doch eines haben sie nicht: Spontaneität, Mut oder das Vertrauen, jemals etwas richtig zu machen. Vielleicht, weil ihnen niemand gesagt hat, wie das geht. Vielleicht, weil sie schon beim ersten Versuch der Selbstbehauptung sanft daran erinnert wurden, dass ein Hauch von Dominanz doch wieder toxisch sein könnte.
Die Absurdität: Kann Erziehung wirklich alles?
Hierin liegt der Haken: Die Idee, dass Gewalt, soziale Abweichng und Schlechtigkeit nur durch die eigene feministische Erziehung verhindert werden kann, ist letztlich genauso eindimensional wie die Vorstellung, dass alle Frauen passiv sind und auf Rettung warten. Indem Söhne durchgehend zu potenziellen Tätern erklärt werden, schiebt man nicht nur die Verantwortung von der Gesellschaft auf das Individuum ab, sondern reproduziert auch eine verdrehte Form von Sexismus: Männer werden nicht mehr als Menschen mit freiem Willen gesehen, sondern als tickende Zeitbomben, die nur durch ständige Kontrolle entschärft werden können.
Doch ist eine solche Erziehung tatsächlich eine Lösung oder eher eine perpetuierte Angstspirale? Werden wir tatsächlich sicherer, wenn wir die nächste Generation mit Misstrauen großziehen? Oder bauen wir eine Gesellschaft, in der Männer und Frauen gleichermaßen unfrei sind – die einen durch Angst, die anderen durch Schuld?
Willkommen in Prinzessinnenland, wo Märchen durch gut gemeinte, aber völlig absurde Utopien ersetzt werden und niemand mehr so recht weiß, ob am Ende überhaupt noch jemand gerettet werden will.
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